Donnerstag, 29. Dezember 2011

ein echter spohrer

Um herauszufinden, was denn nun unser Häuschen kostet und wir mit dem Kostenrahmen zurecht kommen, hatten wir ein Termin im WeberHaus Bauforum in Pforzheim vereinbart.

Wir fuhren also nach Pforzheim, parkten in der Tiefgarage des Gebäudes und fuhren dann mit den Fahrstuhl hoch. Die Türe verschlossen und keine Klingel. Also bin ich kurz die Treppen runter und habe unten am Eingang auf die Klingel gedrückt. Aber es machte keiner auf. Auch auf Anrufe reagierte niemand. So entschlossen wir uns, zunächst mal 10 Minuten zu warten. Es war ja auch erst kurz vor 9 Uhr.

Dann kam plötzlich ein Mann mit Wollmütze und ein paar Kaffeepackungen im Arm die Treppe hoch. Den kennen wir doch. Er wollte uns vor ca. einem Jahr keine Auskunft über Hauspreise geben und meinte, wir sollten erst einmal ein Grundstück haben. 

Wir wurden hereingebeten und der erste eher schlechte Eindruck wich doch schnell. Der chaotische Kerl, Herr Spohrer ist irgendwie cool! Er nimmt sich viel Zeit für uns, geht auf uns ein um ein Gefühl zu bekommen, was wir für Typen sind und was wir uns vorstellen. Und dann zückt er ein Blatt Papier und einen Kugelschreiber und malt den echten Spohrer. So haben wir die Seite genannt. Denn das war zum ersten Mal, dass uns jemand aufgeschrieben hat, womit wir ungefähr rechnen müssen.

Und dann kam die Ernüchterung. Eine halbe Millionen Euro soll der Spaß kosten? Und die Volksbank hat schon bei knapp der Hälfte signalisiert dass es eng wird. Mal sehen wie das weiter geht. 

Dann bekommen wir jedoch noch einen Tipp von ihm: WeberHaus Finanzierungsservice. Die unterstützen Hausbauer bei der Finanzierung und finden die passenden Banken und Konditionen. Das ist natürlich etwas, das wir gern in Anspruch nehmen möchten. Er gab uns die Telefonnummer von Herrn Frey, den wir anrufen könnten. Er drückte uns die Daumen, dass es mit der Finanzierung klappt. Wobei wir das Gefühl hatten, dass er nicht glaubte uns wieder zu sehen!

Ein echter Spohrer ;-)


Mittwoch, 28. Dezember 2011

erstes bankgespräch

Ich bin der Meinung dass Bekanntschaften nur dem schaden, der keine hat. Daher erhofften wir uns von dem Termin kurz nach Weihnachten bei der Volksbank Karlsruhe doch recht viel. Melly's Mutter hatte uns den Termin vereinbart. Wir gingen Vormittags hin und sprachen über unser Bauvorhaben. 

Da wir uns die letzten Monate nicht wirklich um den Hausbau etc. kümmerten, wussten wir auch nicht, was ein Haus ungefähr kosten würde. Das war auch recht schwer heraus zu finden. Denn damals bei dem Besichtigungstermin in Pforzheim konnten wir ja aus dem WeberHaus Berater keine Infos herausziehen. 

Der Bankberater fragte uns nach unseren Einkommen und Verbindlichkeiten und welchen Finanzierungsrahmen wir uns vorstellen. Wir fingen einfach mal mit 300.000 Euro an. Das war in der Vergangenheit für mich immer so eine magische Grenze. Er stimmte zu und rechnete. Und dann kam die Ernüchterung: Er sagte, dass wir die Finanzierung so bekommen würden, allerdings wäre das schon sehr eng! Ein Beispiel wie er rechnet verrät das Problem: er nimmt ein Nettoeinkommen und davon werden erst einmal 40% abgezogen für Essen, Trinken und Klamotten. 40% ???? Und das bei beiden? Das ist doch nicht sein Ernst? Ich hatte in der Vergangenheit immer wieder mal Haushaltsbuch geführt und aufgeschrieben, was wir wofür ausgeben. Da lagen die 40% meilenweit weg von unserer Realität.

Jedenfalls gingen wir nach nur ca. 20 min relativ frustriert. Denn ob die 300.000 reichen würden wussten wir nicht und wenn nicht, dann wäre unser Traum vom Haus schneller abgehakt als gedacht.  

Freitag, 23. Dezember 2011

kurz vor weihnachten

Herr Schmitt hat für uns am 23. Dezember um 19 Uhr einen Termin bei Familie Dr. Schmitt ausgemacht. Melly's Schwester Steffi hatte einige Leute zum Geburtstag eingeladen und wir mussten dann kurz von der Feier abhauen. Aber so etwas gibt es ja schließlich nicht alle Tage :-)

Herr Dr. Schmitt wohnt direkt oberhalb des Grundstückes, daher war es auch noch mal eine gute Gelegenheit die Wiese anzuschauen! Wir klingelten an der Tür und trafen nun auch Frau Krupinski-Schmitt, die eigentliche Maklerin sowie die Frau von Herrn Dr. Schmitt.

Die beiden haben auch wirklich ein tolles Haus. Wir waren sicherlich fast 2 Stunden bei den 4 Schmitts  und erzählten und sprachen über alles Mögliche. Das eigentliche Thema Grundstück kam doch recht spät  auf den Plan. Wir wollten natürlich auch ehrlich sein. Denn dass wir eine Woche zuvor plötzlich vor unserem Traumgrundstück standen, war nicht geplant. Und daher sagten wir das auch offen heraus. Wir waren noch bei keiner Bank, wussten nicht was das Haus kosten würde und es war auch nicht klar, wie viel wir finanziert bekommen. Er fragte uns, wie viel Zeit wir denn für eine Entscheidung und dieKlärung der offenen Punkte benötigen würden. Wir wollten versuchen bis zum 6. Januar 2012 alles zu erledigen. Das war natürlich schon eine enge Nummer mit Weihnachten und Neujahr dazwischen, aber sollte möglich sein.

Herr Dr. Schmitt stimmte zu und meinte, dass man sich die Familie nicht heraussuchen kann, aber die Nachbarn. Er habe noch zwei Interessenten, die ihm jedoch nicht so sympathisch sind wie wir. Daher gab er uns die Zeit.

Der ganze Abend bei Schmitts war sehr angenehm und familiär. Fast so als würden wir uns schon Jahre kennen. Danach geht man auch mit einem anderen Gefühl so einen gewaltigen Schritt.

bei Familie Dr. Schmitt 


Dienstag, 20. Dezember 2011

treffen bei skp

Wie besprochen fuhren wir am Dienstag Abend nach Karlsruhe zu Herrn Schmitt. Er sagte uns nur dass sein Büro in der Steinhäuser Straße Nr. 13 sei. Alles klar! Angekommen und nach Herrn Schmitt gesucht. Nur leider fanden wir neben der Klingel für SKP keine anderen Namen. Also kurzer Anruf bei ihm dass wir den Eingang nicht finden. Er machte uns auf und dann wurde uns klar, was SKP heißt: Schmitt, Kasimir + Partner.

Er begrüßte uns sehr freundlich und bat uns in einem Besprechungszimmer Platz zu nehmen. Und dann wurde es ein wenig verständlicher! Herr Schmitt ist nämlich ein bekannter Architekt der unter anderem an Gebäuden wie das Fächerbad oder die Europahalle in Karlsruhe beteiligt war. Interessante Details dazu auf der SKP Homepage.

Er ist ein guter Freund des eigentlichen Besitzers, Herrn Dr. Schmitt, und hatte im Jahr 2000 bereits eine Doppelhaushälfte geplant. Allerdings sind damals wohl potentielle Käufer aufgrund der Kosten abgesprungen und dann hatte sich Herr Dr. Schmitt dazu entschieden, das Grundstück doch erst einmal wieder unbebaut zu behalten. 

Wir hatten ja schon ein tolles Bauchgefühl als wir das Grundstück angeschaut hatten. Jetzt kam aber Herr Schmitt noch mit Informationen die wohl selten zukünftige Bauherren bekommen. Er zeigte uns den damaligen Lageplan, die Pläne für das Haus, den genehmigten Bauantrag und gab uns im Grunde alle Informationen zu dem Grundstück die man sich nur vorstellen kann. Das Gute an dem genehmigten Bauantrag war nämlich, dass wir darauf aufbauen konnten. Das heißt, dass wir unser Bauvorhaben mit Flachdach mit einem Änderungsantrag beim Bauamt einreichen könnten. Das spart zumindest beim Bauantrag ein wenig Kosten!

  

Letztlich haben wir uns sehr angenehm unterhalten. Er erzählte uns was er schon bereits alles geplant und gebaut hatte und wir erzählten ihm viel über uns. Plötzlich stand er auf und meinte: 'Meine Frau hatte Recht und Friedl muss Sie unbedingt kennenlernen!' Mit Friedl meinte er natürlich Herrn Dr. Schmitt. Er versuchte ihn anzurufen, erreichte ihn jedoch nicht. Daher einigten wir uns darauf, dass er einen Termin beim Besitzer für einen der kommenden Abende ausmacht!

Samstag, 17. Dezember 2011

liebe auf den ersten blick

Der letzte Samstag vor Weihnachten. Wir waren wie gewohnt wieder unterwegs und dachten uns, dass wir das Grundstück schnell noch anschauen. Wo lag das noch mal? Waldbronn Etzenrot? Das lag eigentlich nie so richtig auf dem Radar. Melly kannte Waldbronn aus Jugendzeiten, ich jedoch gar nicht. Die erste Anfahrt war ganz angenehm. Irgendwie kam uns schon alles recht sympathisch vor. Als wir dann in die Straße abbogen und einige Meter später nach rechts in die beschriebene Sackgasse einlenkten, standen wir plötzlich vor einer schön gemähten Wiese. Leicht am Hang, nahezu quadratisch und super gelegen. Wir schauten uns an.... was nun? Wir stiegen aus dem Auto und liefen den Fußweg links am Grundstück hinauf. Von etwas weiter oben betrachtet sah es noch besser aus. Und Melly hatte recht. 'Wenn wir davor stehen, würde sich unser Bauchgefühl schon melden.' Und das tat es, bei uns beiden gleichzeitig. Aber das war jetzt eigentlich nicht wirklich planmäßig. Wir wollten doch erst die Hochzeit abhaken und dann weiter suchen. Wir mussten gar nicht viel diskutieren oder darüber sprechen. Es war klar dass wir diese Fläche haben wollten. Es war Liebe auf den ersten Blick.

 

Selbstverständlich kauft man nicht einfach so ein Grundstück. Das drum herum muss auch passen. Also fuhren wir noch ein wenig durch Waldbronn, schauten was es wo gibt. Wichtig war für uns sicherlich auch, dass ca. 100 m vom Grundstück entfernt eine Bushaltestelle ist mit direkter Anbindung an die S-Bahn, die nach Ettlingen und Karlsruhe fährt. Direkt in Etzenrot gibt es Kindergarten und Grundschule, alles weitere dann in 2 km Entfernung in Reichenbach. Das heißt, dass nicht nur das Bauchgefühl stimmte, sondern auch der Verstand zustimmen konnte. So entschlossen wir uns, mit den Maklern Kontakt aufzunehmen. Also riefen wir am Sonntag gleich die Maklerin bzw. ihren Mann an. Wir sollten unbedingt auch am Wochenende anrufen, wenn es uns gefällt. Also angerufen und gleich bei Herrn Schmitt einen Termin ausgemacht. Für den kommenden Dienstag!

Dienstag, 13. Dezember 2011

nachfrage

Dienstag Nachmittag klingelt das Handy. Eigentlich ist es immer ungeschickt, wenn im Büro das Handy klingelt. Nicht wegen den Kollegen, sondern dem schlechten Empfang. Unser wunderschönes Bürogebäude aus Glas und Stahl sieht richtig toll aus, jedoch ist es eine tadellos funktionierende Abschirmung für Mobiltelefone. Daher muss man, wenn man unbedingt mobil telefonieren möchte, sich halb aus dem Fenster werfen um den Gesprächspartner nicht nur in Stücken zu verstehen. Vielleicht war es aber auch die Aufgabe des Architekten, die späteren Mitarbeiter an zu vielen Privatgesprächen zu hindern :-) Auf jeden Fall klingelte das Telefon, eine unbekannte Handynummer. Ich ging ran und hing notwendiger Maßen an der Fensterscheibe. Und eine Frau, mit einem starken osteuropäischen Akzent, fragte mich, ob wir denn das Grundstück schon angeschaut hätten. Ich war nicht so richtig vorbereitet, da ich nicht wusste, was sie denn meint. Schließlich hatten wir keine Anfragen mehr laufen da nun erst mal die Hochzeit anstand.

Auf die Nachfrage, welches Grundstück sie meine, wusste ich mit Etzenrot auch nicht mehr anzufangen. Schließlich sagte sie, dass ihr Mann schon mal mit mir gesprochen hatte. Und dann fiel mir der GEZ Umschlag ein und wie ich in Unterhosen in der Küche stand. Naja... die Frage musste ich verneinen. Und dann fragte die Frau plötzlich: "Koootschiiieeeesch? Kjommen sieh ois Ungaaarn?" Ähm.. ja... meine Eltern. Und dann prompt: "Szia kis fijam!", was so viel heißt wie 'Hallo mein kleiner Junge'. Und noch zwei so kleine ungarische Sätze sagte sie. Wir haben dann doch eine ganze Weile gequatscht. Und sie meinte dann, wir müssten unbedingt das Grundstück kaufen. Ich wäre ihr so sympathisch und den Verkäufern sicherlich auch. Ich sagte, dass das nicht ganz so schnell ginge, da wir das Grundstück doch vielleicht erst mal anschauen müssten. Aber auch da sagte sie, dass es uns ganz bestimmt gefallen würde. Das wäre sooo toll! Auch diese Maklerin machte Druck, aber irgendwie auf eine äußerst sympathische Weise. Also sagte ich ihr zu, dass wir das Grundstück so bald wie möglich anschauen und wir uns dann bei ihr melden. Und ich hatte das Gefühl, dass wir das auch wirklich tun sollten. Diese Frau würde nicht locker lassen. :-)